Dresden (ddp-lsc). Staatsanwaltschaft und Polizei haben am Donnerstag die Verteilung einer Schülerzeitung der rechtsextremistischen NPD vor einem Dresdner Berufsschulzentrum gestoppt und rund 150 Exemplare beschlagnahmt. Wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf ddp-Anfrage mitteilte, bestand die Gefahr einer Verteilung jugendgefährdender Schriften.
Gegen drei Personen, die die Zeitung vor der Schule an Jugendliche aushändigten, wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Darunter befindet sich den Angaben zufolge der sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel. Laut Staatsanwaltschaft befinden sich in der Zeitung «einschlägige Artikel», in denen beispielsweise die Kriegsschuld der Deutschen geleugnet wird. Die Texte in dem Blatt stellten eine sittlich-ethische Gefahr für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen dar. Zudem seien sie geeignet, das Vertrauensverhältnis von Lehrerschaft und Schülern zu beeinträchtigen. Sachsens Verfassungsschutz hatte bereits Anfang der Woche öffentlich vor der Zeitung gewarnt, da die NPD über das Blatt Jugendliche für rechtsextremistische Positionen sowie als Wähler gewinnen wolle. Die NPD hatte zuvor angekündigt, in dieser Woche mit der Verteilung von 30 000 Test-Exemplaren der Schülerzeitung «Perplex» zu beginnen. Bereits in der Vergangenheit hatte die NPD mit einer sogenannten Schulhof-CD versucht, Jugendliche für rechtsextreme Positionen zu interessieren. ddp/ape/muc.