Von Hartmut Landgraf

Die Vereinsspitze sieht im Wahlkampf Steffen Konkols keinen Ausschlussgrund.
Der Rathmannsdorfer NPD-Wahlkämpfer und Kletterer Steffen Konkol darf weiter Mitglied im Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) bleiben. So hat der Vereinsvorstand in dieser Woche entschieden. Gegen den NPD-Politiker lagen wegen einer Plakatkampagne, bei der er als Bergsteiger mit dem Slogan „Einen von uns wählen“ abgebildet war, mehrere Ausschlussanträge vor.

In einer vereinsinternen Mitteilung begründete der SBB-Vorstand seine Entscheidung mit der geltenden Satzung und dem darin festgeschriebenen Grundsatz politischer Unabhängigkeit. Konkol sei auf seinen Plakaten nicht als SBB-Mitglied aufgetreten und habe nicht „direkt gegen Zwecke und Ansehen des SBB und des Deutschen Alpenvereins gewirkt“, heißt es in dem Schreiben. Deshalb sei die Voraussetzung für einen Ausschluss nicht gegeben. Auch für eine Satzungsänderung sehe man keine Veranlassung, ergänzte Vereinschef Alexander Nareike auf SZ-Nachfrage. Ausschlussgründe seien zum Beispiel, wenn ein Mitglied sich innerhalb des SBB parteipolitisch betätige oder diesen mit einer Partei in Verbindung bringe. Im Falle Konkol sei das aber nicht erkennbar gewesen.

Gleichwohl appellierte Nareike an die Mitglieder, sich gemäß den Vereinszielen zu verhalten. Dieser stehe auf der Grundlage religiöser, weltanschaulicher und ethnischer Toleranz. „Diejenigen, die sich solchen Grundwerten nicht verpflichtet fühlen, müssen sich überlegen, ob sie im SBB gut aufgehoben sind.“