Einer der Hauptorganisatoren der Chemnitzer Montagsdemos gegen Hartz IV, Andreas Wagner, Bundesvorstandsmitglied der WASG wird neuer "sozialpolitischer Berater" der NPD-Landtagsfraktion in Sachsen.
Im August 2005 soll Wagner den Ex- Freund seiner damaligen Freundin mit einem Messer angegriffen und verletzt haben, bevor er ihn einsperrte. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz ermittelt gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Nach Angaben der „taz“ vom 27.04.06 gilt Andreas Wagner als narzisstisch und wird von ehemaligen Weggefährten als „Psychopath“ bezeichnet. Bereits im Sommer 2005 wurden Vorwürfe gegen Andreas Wagner laut, er habe seine Lebensgefährtin mehrfach verprügelt. In der Landtagsfraktion der neonazistischen NPD findet er als „sozialpolitischer Berater“ nun ein neues Betätigungsfeld.
Von August bis November 2004 war Wagner einer der Hauptorganisatoren der Chemnitzer Montagsdemonstrationen. Er wurde aus dem Bündnis ausgeschlossen, weil er entgegen der Absprachen ein gemeinsames Laufen mit Neonazis durchsetzte. Damals betonte Wagner jedoch immer wieder den linken Charakter des Bündnisses und begründete die Teilnahme der Nazis damit, dass man „denen doch nicht die Straße überlassen“ könne. Durch sein rhetorisches Geschick gelang es ihm, sich in den Bundesvorstand der WASG wählen zu lassen. Im Vorfeld der Bundestagswahlen 2005 gehörte er zu den entschiedensten Gegner der Parteienfusion von WASG und PDS.
Andreas Wagner war nach eigenen Angaben in der Vergangenheit als selbstständiger Versicherungsvertreter (AWV-Versicherung) tätig. Innerhalb der WASG warf man ihm zu Beginn des Jahres 2006, wegen kontinuierlicher Aufhetzungs- und Spaltungsversuche auch eine staatliche V-Mann- Tätigkeit vor. Inzwischen wurde gegen Wagner ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet.
Andreas Wagner passt ausgesprochen gut in das Profil der sächsischen NPD- Landtagsfraktion. Seine sozialpolitischen Erfahrungen liegen vor allem auf dem Gebiet des Haltens von populistischen, inhaltsleeren Reden auf schlecht besuchten Montagsdemonstrationen. Theoretische Konzepte zu einer kostensenkenden Umgestaltung sozialpolitischer Gesetzgebung im Freistaat Sachsen wird man von ihm nicht erwarten können. – Cholerische Ausfälle umso mehr.
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