Grafenwöhr, die NPD und Wolfgang Jürgens
Hintergrundinformationen zum "Deutschen Stimme"- Pressefest am 05.08.2006 in Dresden.
Am 1. April 2005 sollte der notarielle Kaufvertrag von Uwe Meenen, Mitglied des bayrischen NPD -Vorstandes und Bezirksvorsitzender der unterfränkischen NPD, unterzeichnet werden. Die Immobilie ist eine Tennis- und Squashhalle und befindet sich im oberpfälzischen Grafenwöhr. Kein anderer als Wolfgang Jürgens war der Besitzer dieser Halle. Eben dieser Wolfgang Jürgens stellt der NPD am 05.08.2006 in Dresden sein Grundstück für das wahrscheinlich größte europäische Nazi- Openair zur Verfügung. Im Jahr 1996 hatte Jürgens die Halle in Grafenwöhr für 1.3 Millionen Mark erworben, um seine Tochter Jenny in den Profi -Tennissport einzuführen. Diese verletze sich jedoch an der Wirbelsäule und musste den Sport aufgeben, von da an wurde auch die Halle nicht mehr genutzt. Seit Anfang des Jahres 2005 wollte Jürgens die Halle so schnell wie möglich verkaufen. Da er sich von "derStadt verarscht fühle", welche ihm 100.000 Euro bot, wolle er „der Stadt eins auswischen“. Jürgens hätte es "schon sympathisch gefunden,wenn die NPD die Halle kaufen würde". Der Verkauf geriet jedoch ins Stocken, weil die NPD sich mit "Anschuldigungen wegen der Holocaustsache" konfrontiert sah, so Jürgens lapidar. Am 21. Januar 2005 hatte Jürgen Gansel in einer Lantagssitzung den Angriff auf Dresden am 13.2.1945 als "Bomben - Holocaust" bezeichnet, eine Holocaustrelativierung, die für einen bundesweiten Skandal sorgte.
Die Stadt Grafenwöhr konnte dem Verkauf der Tennishalle an die NPD nicht so gelassen entgegen sehen und versuchte alles in Bewegung zu setzten, um die Ansiedlung der Neonazis zu verhindern. Diese halluzinierten inzwischen in einem Pressebericht von der "Stadt der Landesparteitage" und hatten schon Pläne, am 02. Juli 05 ein "antiamerikanisches Kulturfest" zu veranstalten.
Die Überlegung über die Nutzung des Vorkaufrechts hielt in der Stadt Einzug. Zu diesem Zeitpunkt war die Halle schon für 545.000 Euro an die NPD und damit Uwe Meenen veräußert worden. Der Stadt Grafenwöhr gelang es jedoch das Vorverkaufsrecht noch rechtzeitig zu nutzen und die Niederlassung der NPD in ihrer Gemeinde zu verhindern.
|