Der parlamentarische Geschäftsführer der NPD- Fraktion im sächsischen Landtag Uwe Leichsenring ist in den Kundendateien des dänischen Nazi- Versandes "NS 88" als Besteller von NS- verherrlichenden Artikeln aufgetaucht. Mehr Infos dazu gibt es hier!
Spätestens seit 1998 ermitteln deutsche Behörden gegen den dänischen Nazi- Versand "NS 88". Der Name ist bei diesem Versandhandel gleichzeitig das Programm. "NS" steht selbstverständlich für "Nationalsozialismus", die "88" für den 8. Buchstaben im Alphabet als Abkürzung für "Heil Hitler". In den neunziger Jahren vertrieb der vom Deutsch-Dänen Marcel Schilf geleitete Versand unter anderem die erste gewaltverherrlichende CD der verbotenen Nazi- Skinhead- Band "Landser". Der NS 88- Versand war jahrelang ein wichtiger Bestandteil der Strukturen der militanten Blood & Honour- Szene und verkaufte so manchen Nazi- Artikel, welcher in Deutschland verboten ist, wie z.B. ein »Kriegsberichterstatter-Video« in dem offen zum Mord an »Roten« aufgefordert wird.
"NS 88" ist zusätzlich eingebunden in internationale militante Nazi-Strukturen. Zusammen mit der britischen Nazi-Terrorgruppe Combat 18 plante der Versand-Mitarbeiter Thomas Derry Nakaba Briefbombenanschläge. Bevor er jedoch drei Bomben von Schweden nach England schicken konnte, verhaftete ihn die Polizei. Dabei erschoß Nakaba einen Beamten, weshalb ihn ein Kopenhagener Gericht zu acht Jahren Haft verurteilte.
Nachdem die Kundendateien von "NS 88" von HackerInnen im Internet veröffentlicht wurden sticht, neben vielen anderen, besonders ein Name heraus: Uwe Leichsenring, Pladerberg 24, 01824 Königstein! Der parlamentarische Geschäftsführer der NPD im sächsischen Landtag war als Kunde bei "NS 88" registriert. Der Direktkandidat der NPD für den deutschen Bundestag und langjährige Stadtrat und Kreistagsabgeordnete in der Sächsischen Schweiz ist für seine besondere Nähe zur gewalttätigen Neonazi- Szene bekannt. Nach der Bundestagswahl 2002 bedankte er sich schriftlich bei "den Kameraden der SSS und SSS/AO für die hervorragende Absicherung unserer Veranstaltungen und Infotische." Auch im sächsischen Landtag tat sich Leichsenring insbesondere durch Anfragen hervor, welche sich u.a. mit der Rechtskraft des Verbotes der militanten SSS beschäftigten.
Es ist schon eine etwas seltsame Vorstellung: Der 38jährige Leichsenring am Wochenende im Kreise seiner "Jungs" von den Skinheads Sächsische Schweiz beim pogen zu verbotener Nazimusik. Die Kundendaten von "NS 88" lassen es vermuten.
|