Sächsische Zeitung, Dresden, 09. Februar 2006
Von Bettina Klemm
Politik. Die Bürgerfraktion trennt sich von Werner Klawun. Er schließt nun nicht aus, zum Nationalen Bündnis zu wechseln.
In der Sitzung der Bürgerfraktion kam es am Dienstagabend erneut zu heftigem Streit mit Stadtrat Werner Klawun. Noch am späten Abend beschloss die Fraktion, Klawun auszuschließen. Gestern teilte sie dies offiziell mit. Eine Zusammenarbeit sei mit ihm nicht mehr möglich. Klawun kam über die Wählerliste der Volkssolidarität in den Stadtrat. Doch die Volkssolidarität hatte sich im November von ihm getrennt, weil er nicht deren Ziele vertritt.
Klawun gilt als Sonderling, der bereits mit mehreren Parteien und Wählervereinigungen verbändelt war. Wofür er wirklich eintritt, ist schwer zu erkennen. Er selbst sagt, dem „Gemeinwohl“ zu dienen. Der 63-Jährige hat erst kürzlich eine albanische Frau geheiratet und ist noch einmal Vater geworden. Für ihn ist der Stadtratsposten auch finanziell wichtig. „Ich werde deshalb kein Dasein als fraktionsloses Mauerblümchen führen“, sagt er. Er habe schon Gespräche mit PDS-Stadträten geführt, schließe aber nicht mehr aus, zum Nationalen Bündnis zu gehen. Das wirbt sicher heftig um ihn, denn es hätte dann mit vier Stadträten Fraktionsstärke.
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