Sächsische Zeitung von Mittwoch, 2. August 2006
Stadtrat. Der Vizechef der NPD verabschiedet sich aus der Dresdner Kommunalpolitik. Im Dresdner Stadtrat steht ein Personalwechsel an. Der NPD-Bundesvize Holger Apfel, der dem rechtslastigen Nationalen Bündnis (NB) angehört, wird das Gremium verlassen. NB-Sprecher Holger Szymanski sagte, Apfel habe seinen Hauptwohnsitz gestern nach Riesa verlegt. Offen sei, ob er an der Brücken-Sondersitzung am 10. August teilnehmen werde. Apfel, der auch NPD-Fraktionschef im Landtag ist, leite den Wahlkampf der Partei in Mecklenburg-Vorpommern, fügte der Sprecher hinzu.
Der NPD-Mann hatte bereits im Oktober angekündigt, das Mandat wegen Arbeitsüberlastung niederzulegen. Das war bei den Stadtratsfraktionen auf Kritik gestoßen, schließlich zog er den Antrag zurück. Mit dem Umzug verliert Apfel allerdings die Wählbarkeit für Dresden, wie der Leiter der Abteilung Stadtratsangelegenheiten, Ralf Tostmann, sagte. Damit werde der Rat nun dessen Ansinnen voraussichtlich im September zustimmen. Für den 35-jährigen NPD-Bundesvize wird nach Angaben der Verwaltung die Rentnerin Brigitte Lauterbach nachrücken – und nicht wie von Räten befürchtet Alexander Kleber, laut Verfassungsschutzbericht 2004 Aktivist der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen.
Apfel war bei der Kommunalwahl 2004 in Gorbitz angetreten. Das NB wird im jüngsten Verfassungsschutzbericht als rechtsextremistisch eingestuft. „Weder wir noch Dresden werden Apfel vermissen“, sagte SPD-Vize Sabine Friedel.
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