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Zeitungsartikel: Fader Beigeschmack
veröffentlicht am Dienstag, 24. August 2004, 00:00 Uhr
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Sächsische Zeitung, Freital
Dienstag, 24. August 2004
Im Freitaler Protestzug gegen Hartz IV zogen gestern wieder viele Rechte mit. Eins hatte Ingeborg Weber in Vorbereitung der zweiten Freitaler Demonstration gegen Hartz IV immer wieder betont: „Keine Parteienwerbung“. Die Demo-Organisatorin hatte die berechtigte Sorge, dass sich kaum noch ein Freitaler blicken lässt, wenn NPD, Republikaner und PDS den Protestzug für sich vereinnahmen.
Sie sollte Recht behalten. Gestern protestierten 150 Menschen auf der Dresdner Straße gegen die neuen Sozialgesetze, während es am Montag vergangener Woche noch rund 300 waren. Über den Köpfen der Demonstranten: ungefähr 25 NPD- und REP-Plakate. Die meisten davon jene „Quittung für Hartz IV“-Tafeln, mit denen die NPD in den Landtagswahlkampf gezogen ist. Als Zugeständnis an den Wunsch von Ingeborg Weber war das NPD-Logo fein säuberlich ausgeschnitten. Auf den Plakaten der Republikaner war der PEP-Schriftzug mit „Stoppt Hartz“ überklebt. Das Signal nach außen hin war dennoch eindeutig. Das rechte Parteienspektrum zeigte Präsenz in Freital. Ein paar selbst gemalte Anti-Hartz-IV-Transparente Freitaler Bürger verloren sich zwischen den Nationalflaggen, die die NPD-Anhänger mitgebracht hatten. PDS-Plakate sah man hingegen keine. Die Partei hatte die Abmachung mit Ingeborg Weber strikter ausgelegt.
Die Ordner hatte die Veranstalterin diesmal selbst organisiert. Mit dabei zum Beispiel Thomas Neumann vom Verein Pro Jugend. „Wenn rechtspopulistische Parteien anfangen, sich in Freital breit zu machen, sehe ich mich aus meinem Job heraus in der Verantwortung, etwas dagegen zu tun“, begründete Neumann sein Engagement. Der Protestzug verlief friedlich – bis auf ein paar kleine Stänkereien mit einigen autonomen Jugendlichen, die ein „No Rep – für mehr Platz im Boot“-Spruchband entrollt hatten.
Auch wenn in die Parole „Arbeit zuerst für Deutsche“, die ein junger Mann im schwarz-weiß-roten Hemd skandierte, niemand einstimmte, blieb von der Demo ein fader Beigeschmack. „Ich habe mich geärgert“, sagte Ingeborg Weber im Anschluss an die Demonstration. „Ich habe ein Geschäft. Ich möchte doch nicht in irgendeine politische Ecke gestellt werden.“ Dass die NDP-Anhänger, dass selbst der stellvertretende Landesvorsitzende der NPD, Klaus Menzel, mitmarschierten, weil ihnen der Protest gegen Hartz IV so sehr am Herzen liegt, mochte keiner so recht glauben.
Von Christian Eißner
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