Sächsische Zeitung, 29. Juni 2007
Sachsens NPD-Chef soll im Landeskriminalamt Informanten haben.
Dresden. Das Landeskriminalamt (LKA) untersucht derzeit, ob Mitarbeiter Kontakte zu Winfried Petzold pflegen, dem Chef der rechtsextremistischen NPD in Sachsen.
Grund sind parlamentarische Anfragen, die Petzold als Landtagsabgeordneter an die Staatsregierung stellte (die SZ berichtete). Darin bezieht er sich auf interne Papiere des LKA, die nur der Generalstaatsanwaltschaft, das Innenministerium und das Polizeipräsidium Chemnitz erhalten hatten. Petzold zitiert aus dem Papier vom 26.August 2004, in dem es um Vorgänge im Bereich Organisierte Kriminalität der Polizeidirektion Leipzig geht. Das LKA ermittelte gegen diese Kollegen. Diese Ermittlungen wurden als „Polizeikrieg“ zwischen Dresden und Leipzig bekannt. Im Mittelpunkt standen Vorwürfe gegen das Kommissariat 26, das versuchte, jenen kriminellen Netzwerken auf die Spur zukommen, die später der Verfassungsschutz beobachtete und die jetzt Teil der sächsischen Korruptionsaffäre sind. Alle Verfahren wurden eingestellt, weil Vorwürfe nicht zu beweisen waren.
Klaus Bartl von der Linkspartei hatte bereits vor Tagen verlangt, zu klären, wie der NPD-Mann Kenntnis von dem internen Schreiben erlangt haben kann.
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