Sächsische Zeitung
Freitag, 28. September 2007
Anwohner bereiten für den 6. Oktober ein „Frühstück gegen Rechts“ auf der Oschatzer vor.
Das Bürgerbüro der NPD in einem Wohnhaus auf der Osterbergstraßesorgt für heftigen Wirbel. Es ist bisher das einzige in Dresden. Eingerichtet wurde es vom sächsischen Landtagsabgeordneten René Despang. „Wir sind in Sorge, dass dort ein Anlaufpunkt rechtsextremer Aktivisten entsteht“, sagt Ronald Lohse. Er ist Anwohner und SPD-Vertreter im Ortsbeirat Pieschen. Dort stellte er die Bürgerinitiative „Pieschen gegen Rechts“ vor, die sich nach Bekanntwerden des NPD-Bürgerbüros im Juni gründete. In der Initiative arbeiten Anwohner, Vertreter verschiedener Parteien, kirchliche Einrichtungen und Vereine zusammen. „Es geht uns darum, dass das offen demokratische und tolerante Klima im Stadtteil erhalten bleibt“, so Lohse. Die NPD sei mit ihrem Bürgerbüro gefährlich aktiv in Pieschen, sie verteile kostenlose Flyer und ihre Parteizeitung mit rechtsradikalen Inhalten. „Dagegen wollen wir mit friedlichen Mitteln vorgehen, indem wir über deren Ziele aufklären und darüber sprechen, dass bunte Vielfalt eine Bereicherung sein kann und es nicht schlimm ist, wenn der Nachbar Ausländer ist“, so Lohse. Es sei schon unerträglich, dass Rechtsradikale bereits im Ortsbeirat säßen.
„Das NPD-Bürgerbüro informiert über seine Arbeit. Wir betreiben keine Volksverhetzung und schicken keine Skinheads mit Baseballschlägern los. Daher ist die Bürgerinitiative überflüssig“, sagte Andreas Leipscher vom „Nationalen Bündnis“ im Ortsbeirat Pieschen. Derzeit bereiten die Anwohner ein „Bürgerfrühstück gegen Rechts“ auf der Oschatzer Straße vor, das am 6. Oktober von 11 bis 14 Uhr stattfinden soll.
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