Sächsische Zeitung
Freitag, 8. Februar 2008
CDU, Linke und Grüne können schon Namen nennen, andere Parteien suchen noch. Kandidaten für den Kreistag hingegen gibt es in großer Zahl.
Wer tritt als Landrat an, wer kandidiert für die 86 Plätze im künftigen Kreistag? Diese Fragen beschäftigen derzeit die Parteien und die Freien Wähler im Weißeritzkreis und der Sächsischen Schweiz.
CDU
Amtsinhaber Michael Geisler will es wieder wissen. „Ich möchte als Landrat kandidieren“, sagt der 48-Jährige. Seine Nominierung, die am 1. März in Dippoldiswalde geplant ist, gilt als sicher.
Klar ist auch, dass die mit über 1000 Mitgliedern stärkste Partei des künftigen Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in allen 13Wahlkreisen mit der höchstmöglichen Anzahl, also mit zehn Kandidaten, antreten wird.
Die Linke
Auch die Linke will einen Mann ins Rennen um den Landratsposten schicken: Falk Neubert. „Ich werde antreten“, bestätigt der 34-Jährige, der Koch gelernt hat und seit 1999 im Landtag sitzt. Neubert ist zudem Chef der Linken-Fraktion im Weißeritzkreis. Offiziell nominiert wird Neubert am 30. März in Freital. Dann werden die Linken auch die Kandidaten für den Kreistag benennen. „Unser Ziel ist, mindestens vier pro Wahlkreis zu finden“, sagt Kreisvorsitzende Verena Meiwald.
Die Grünen
Auch bei den Grünen gibt es schon einen Namen für den Landratskandidaten. „Wenn meine Partei zustimmt, werde ich kandidieren“, sagt Andreas Warschau, der in Altenberg lebt. Er sitzt für seine Partei im Kreistag des Weißeritzkreises und arbeitet seit 2005 als parlamentarischer Berater der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag. Seine Partei hat im Gegensatz zu den anderen noch nicht fusioniert. „Das werden wir Anfang März tun“, sagt Warschau. Auf dem Parteitag wird es auch um das Wahlprogramm und um die Kandidatennominierungen gehen. Auch die Grünen wollen alle Wahlkreise mit mindestens einem Kandidaten besetzen. Ziel ist eine eigene Fraktion im neuen Kreistag.
SPD
Unter den Sozialdemokraten werden bisher nur gerüchteweise Namen für den Landratskandidaten gehandelt. „Offiziell hat noch keiner seine Bereitschaft erklärt“, sagt Unterbezirks-Chef Klaus Wolframm. Dafür laufe die Kandidatensuche für den Kreistag „ganz erfreulich“, so Wolframm: „Wir haben mehr Bewerber als Plätze.“ Man werde sicher genau wie die CDU alle 13 Wahlkreise mit der maximalen Anzahl der Kandidaten besetzen. Interesse haben dafür auch Parteilose angemeldet. Die Wahlkonferenz der SPD findet am 23.Februar in Pirna statt.
FDP
Zwei Wochen später, am 8. März, nominieren die Freien Demokraten ihre Kandidaten. Auch dort ist man noch auf der Suche nach einem Bewerber fürs Landratsamt. „Wir sind da dran“, sagt Kreischef Uwe Steglich, der auch in Stolpen Bürgermeister ist. Für den Kreistag will man pro Wahlkreis mit drei Bewerbern antreten, zehn Abgeordnete sollen in den Kreistag einziehen.
NPD
Ende Februar will die NPD die Kreisfusion beschließen und die Kandidaten nominieren. „Wir werden einen Landrat stellen“, kündigt Johannes Müller, Kreischef der Sächsischen Schweiz, an. Namen könne er noch nicht nennen. Die Rechtsextremisten wollen alle Wahlkreise doppelt mit Kandidaten für den Kreistag besetzen.
Freie Wähler
Die Freien Wähler arbeiten schon kreisübergreifend zusammen und wollen Ende Februar bis Mitte März auf ihrer Wahlkonferenz möglichst in allen Wahlkreisen Kandidaten aufstellen. „Das ist für uns schwieriger als für die Parteien, die auf Ortsverbandsstrukturen zurückgreifen können“, sagt Kreischef Frank Schöning aus Kreischa. Einen Landratskandidaten werden die Freien Wähler wohl nicht aufstellen. Sollte sich doch ein Interessent finden, müsste er als unabhängiger Kandidat Unterstützungsunterschriften sammeln.
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