16. Mai 2008, Sächsische Zeitung
In Dippoldiswalde zeigten gestern Politiker und Bürger gemeinsam Flagge gegen die NPD.
Dippoldiswalde. Wahlwerbung wollte die NPD gestern auf dem Dippser Markt machen, zog aber unverrichteter Dinge wieder von dannen. Politiker und Bürger hatten von der Absicht der Rechten erfahren und spontan eine friedliche Gegendemo auf die Beine gestellt.
Flagge gegen die braune Gesinnung zeigten dabei auch in schöner Geschlossenheit die fünf Landratskandidaten Andreas Warschau (Bündnis 90/Die Grünen), Ralf Wätzig (SPD), Peter Welp (FDP), Falk Neubert (Die Linke) und Michael Geisler (CDU). Er sei nach Dippoldiswalde gekommen, weil er aus den Erfahrungen in der Sächsischen Schweiz weiß, was geschieht, wenn die NPD sich breit macht, erklärte Michael Geisler, der Landrat der Sächsischen Schweiz, und fügte hinzu: „Wir dürfen den Rechten keinen Platz einräumen.“
In Dipps ist das gestern gelungen. Zwar holten die NPD-Wahlhelfer sogar die Gesetzeshüter zur Hilfe, um die aus ihrer Sicht ungesetzliche Demo auflösen zu lassen, und erstatteten Anzeige gegen den Versammlungsleiter. Doch gegen eine Spontandemo hatte schließlich auch die Polizei nichts einzuwenden, und die Plakate durften wieder ausgerollt werden.
Andreas Warschau zeigte sich zufrieden mit der Aktion. „Sie war ein Erfolg, weil die Landratskandidaten durch ihre Anwesenheit zeigten, dass sie eine einheitliche Position vertreten und weil es gelungen ist, die NPD nicht zum Zuge kommen zu lassen.“ Die plant allerdings in den nächsten Tagen noch weitere Auftritte in Dipps. Warschau: „Wir werden Präsenz zeigen.“
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