Bei der Wahl von Stanislaw Tillich zum sächsischen Ministerpräsidenten erhielt der Kandidat der rechtsextremen NPD drei Stimmen mehr, als seine Partei Sitze hat.
Der 49-jährige Tillich erhielt am Mittwoch im Landtag bereits im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit. Er kam auf 66 von 121 möglichen Stimmen. Der Kandidat der rechtsextremen NPD, Johannes Müller, erhielt elf Stimmen und damit drei mehr als die Fraktion Sitze hat.
Möglicherweise kamen die weiteren Ja-Stimmen für Müller von drei bei der geheimen Wahl anwesenden ehemaligen NPD-Abgeordneten, die inzwischen fraktionslos sind. Darunter ist der mehrfach vorbestrafte Rechtsextremist Klaus-Jürgen Menzel.
Tillich war im CDU/SPD-Kabinett seines Vorgängers Georg Milbradt (CDU) Finanzminister. Bereits am Samstag löste er den 63 Jahre alten Milbradt als CDU-Landesvorsitzender ab.