3. Juni 2008, Sächsische Zeitung, Dippoldiswalde
Viel versprochen, wenig gemacht
Die NPD will in den Kreistag. Nur, was will sie dort? Als regelmäßiger Gast des Pirnaer Gremiums, in dem die NPD seit vier Jahren vertreten ist, kann ich sagen: Da kam nichts. Kaum Anträge, wenig Reaktionen und wenn, dann waren sie entlarvend. Wie bei dem Votum des Kreistags, Ort der Vielfalt werden zu wollen. Da erklärte ein NPD-Kreisrat: „Wieder ein Beschluss gegen uns.“
Ja, genau das war es. Und wegen dieser eindeutigen Stellungnahme muss auch keiner ein schlechtes Gewissen haben. Im Gegenteil. Wenn die NPD ihr wahres Gesicht zeigt und deutlich macht, dass sie unsere Gesellschaft abschaffen will, dann muss jeder Demokrat gegenhalten. Das hat nichts mit Dogmatismus oder Intoleranz zu tun. Im Gegenteil. Ich halte es da mit Umberto Eco, der mal sagte: Um tolerant zu sein, muss man die Grenzen, was nicht tolerierbar ist, festlegen.
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