Dresden. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz erneut Anklage gegen den Landtagsabgeordneten der rechtsextremen NPD, Jürgen Gansel, erhoben. Ihm wird zur Last gelegt, im September 2007 vor einem Berufsschulzentrum mit anderen Beschuldigten mehrere Exemplare der Zeitschrift „Perplex“ an Schüler verteilt zu haben, so die Staatsanwaltschaft.
Ende Mai hatte der Landtag die Immunität Gansels aufgehoben. „Perplex“ ist eine Zeitschrift der NPD-Nachwuchsorganisation JN. Ihre erste Ausgabe enthält laut Staatsanwaltschaft Textpassagen, die die Entwicklung Jugendlicher „durch eine gravierende sozial-ethische Desorientierung schwer gefährden“ können. Bei einer Verurteilung droht Gansel eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren. (ddp)