Leipzig. Dem sächsischen NPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel droht ein Verfahren wegen Körperverletzung. Wie die Freie Presse berichtet, hatte Gansel am frühen Sonntagmorgen nach einer durchzechten Nacht in Leipzig Pfefferspray gegen einen bisher befreundeten Kameraden eingesetzt.
Auslöser war der Streit um eine Frau, bestätigte laut der Zeitung das Innenministerium. Gansels Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden.
Erst am vergangenen Donnerstag hatte die Staatsanwaltschaft Dresden mitgeteilt, dass sie wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz erneut Anklage gegen Gansel erhoben hat. Er soll im September 2007 vor einem Dresdner Berufsschulzentrum gemeinsam mit anderen Beschuldigten mehrere Exemplare der Zeitschrift "Perplex" an minderjährige Berufsschüler verteilt haben.
Ende Mai hatte der Landtag im Zusammenhang mit dem Vorwurf der "Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole" bereits die parlamentarische Immunität Gansels aufgehoben. Ende Juni hatte die Staatsanwaltschaft deswegen Anklage erhoben. Eine Entscheidung über die Verfahrenseröffnung sei in diesem Fall noch nicht getroffen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.