Sächsische Zeitung
Donnerstag, 21. August 2008
Freital
Dass der Oberbürgermeister von Freital, Klaus Mättig (CDU), nun Mitglied der Steuerungsgruppe gegen Extremismus im Landkreis ist (SZ vom Dienstag), stößt bei der Linksjugend auf ein geteiltes Echo. Der Sprecher für den Kreisverband, Marco Mätze, verweist dabei auf Kranzniederlegungen Mättigs zum Volkstrauertag „Schulter an Schulter mit Republikanern und NPD“ sowie „ein fast freundschaftliches Verhältnis zu REP-Stadtrat Thomas Jäckel.“.
„Hat man hier nicht eher den Bock zum Gärtner gemacht?“, fragt Mätze. Mättig stünde als Beispiel dafür, dass manche Vertreter von demokratischen Parteien keine Berührungsängste mit den Rechten hätten. „Vielleicht hat Mättig ja selbst festgestellt, dass er bisher relativ unsensibel im Umgang mit Rechtsextremen war und möchte nun Nachhilfe auf diesem Gebiet erhalten“, so Mätze. Dafür sei die Steuerungsgruppe eine gute Adresse. (SZ/wei)
Dem voraus ging nachfolgender Artikel:
Sächsische Zeitung
Dienstag, 19. August 2008
Freitals OB wird neues Mitglied
Von Marco Mach
Die Steuerungsgruppe Extremismus dehnt sich in den Weißeritzkreis aus.
Die Steuerungsgruppe Extremismus des Ex-Landkreises Sächsische Schweiz wird auch im jetzigen Großkreis arbeiten und ihre Zuständigkeit auf den Weißeritzkreis ausdehnen. Darauf haben sich die Mitglieder schon länger verständigt. Jetzt gibt es erste konkrete Schritte: Der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Freital, Klaus Mättig, wird Mitglied in der Steuerungsgruppe. „Damit können die regionalen Probleme des ehemaligen Weißeritzkreises gezielt in die Arbeit der Steuerungsgruppe einfließen“, erklärt Annette Hörichs, Sprecherin des Landratsamtes.
Auch wenn die nächste Sitzung der Gruppe in Stolpen stattfinden soll, würden Beratungen künftig abwechselnd im ehemaligen Weißeritzkreis bzw. im ehemaligen Landkreis Sächsische Schweiz stattfinden, so Hörichs weiter.
Die Steuerungsgruppe hatte sich 2005 in der Sächsischen Schweiz gegründet, um Aktionen gegen Rechts besser koordinieren zu können. Ihr gehören unter anderem der Landrat an, der Verfassungsschutz, die Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge, (Ober-)Bürgermeister, die Bundespolizeiinspektion Altenberg und das Referat Mittelschulen der Sächsischen Bildungsagentur. Als einen Erfolg bezeichnet die Gruppe, dass die Zahl rechtsextrem motivierter Gewaltdelikte entgegen dem Trend in der Sächsischen Schweiz sinkend ist.
Im Kampf gegen Rechts und für mehr Demokratie sind auch viele Initiativen aktiv. Mit der Aktion Zivilcourage Pirna und dem Kulturbüro Sachsen seien hier nur zwei bekannte Beispiele genannt.
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