Sächsische Zeitung,
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Von Gunnar Saft
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) erhält für seine Arbeit noch nicht die Zufriedenheitswerte wie sein Amtsvorgänger Georg Milbradt (CDU).
Das ergab eine zwischen Juni und August durchgeführte Umfrage, deren Ergebnisse die Staatsregierung gestern erstmals vorstellte. Demnach sind von 1011 Befragten zurzeit 51,7 Prozent mit Tillichs Politik einverstanden. 12,6 Prozent sind nicht einverstanden und 35,7 Prozent machten dazu keine Angaben. Im Vergleich: Regierungschef Milbradt, den Tillich im Mai dieses Jahres ablöste, kam zuletzt auf Zustimmungswerte zwischen 54 und 58 Prozent.
Einen Erfolg erzielt Tillich dagegen bei der Frage nach den in Sachsen beliebtesten Politikern. Hier setzte er sich gegenüber seinen Dresdner Kabinettskollegen, den Fraktionschefs im Landtag sowie den aus Sachsen stammenden Bundesministern Wolfgang Tiefensee und Thomas de Maizière mit dem Bestwert von plus 1,6 durch.
Wenig Veränderungen gibt es bei der Sonntagsfrage. Bei der legt die CDU gegenüber der Umfrage vom Sommer 2007 zu: Sie kommt jetzt auf 42Prozent (+2,1). Der Koalitionspartner SPD verliert leicht und liegt derzeit bei 19,5 Prozent (–1,1).
Bei den Oppositionsparteien erreicht die Linke 21 Prozent (+0,6), die Grünen 7 Prozent (+0,5) und die FDP 6,8 Prozent (–0,1). Damit würden CDU und FDP im Parlament über eine knappe Mehrheit gegenüber einem möglichen rot-rot-grünen Bündnis verfügen. Nicht mehr im Landtag vertreten wäre die rechtsextreme NPD, die nur noch auf 2,8 Prozent (–1,0) der Wählerstimmen kommt.
Ein Jahr vor der nächsten Landtagswahl sind allerdings gut 53 Prozent der Bürger mit der Arbeit der amtierenden CDU-SPD-Koalition zufrieden. Nur etwa jeder dritte Wähler (33,8 Prozent) ist dies nicht.
Laut der Umfrage hat sich fast jeder fünfte Sachse (18,9 Prozent) noch nicht entschieden, welcher Partei er künftig seine Stimme gibt.
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