Die NPD-Landtagsfraktion in Sachsen hat wieder für Schlagzeilen gesorgt: Diesmal wegen einer handfesten Schlägerei unter den eigenen Mitarbeitern im Gebäude des Dresdner Landtags.
Dresden - Nach Medienberichten hatten sich der NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel und Fraktionsmitarbeiter Peter Naumann zunächst gestritten und dann ihre unterschiedlichen Argumente mit Tätlichkeiten unterstrichen. Einer habe einen Schlag ins Gesicht bekommen. Zum Grund der Auseinandersetzung wollte sich der Sprecher der NPD-Fraktion nicht äußern. „Es ging um Kleinigkeiten“, sagte er. Dem Fraktionsmitarbeiter seien arbeitsrechtliche Konsequenzen angekündigt worden.
Die Schlägerei blieb in der Landtagsverwaltung unbemerkt. „Wir sind nicht offiziell informiert worden“, sagte Landtagssprecher Ivo Klatte auf Anfrage. Auch für die Dresdner Staatsanwaltschaft ist sie kein Thema. „Wir behandeln das als private Auseinandersetzung oder Wirtshausschlägerei“, sagte Sprecher Christian Avenarius. Gegen den NPD-Abgeordneten Gansel laufen zwei Anklagen, unter anderem wegen Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole sowie wegen eines Beitrags in der NPD-Schülerzeitung „perplex“. Fraktionsmitarbeiter Naumann war 1988 wegen eine Sprengstoffanschlags verurteilt worden.
Die NPD-Fraktion im sächsischen Landtag hat noch acht Abgeordnete. In der Vergangenheit hatten Mitglieder oder ehemalige Mitglieder für Eklats gesorgt, zuletzt Mitte Oktober der mehrfach verurteilte Rechtsextremist Klaus-Jürgen Menzel (fraktionslos). Er empfahl den Einsatz von Waffengewalt gegen Menschen. Die Fraktion hatte ihn im November 2006 wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten ausgeschlossen, im Januar 2007 verließ er die Partei und kam damit einem Ausschluss zuvor. (dpa)