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spacer.gif   Zeitungsartikel: Schimpff-Wörter: Von Arschloch bis Hitler
veröffentlicht am Mittwoch, 17. Dezember 2008, 22:55 Uhr
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NPD im Sächsischen Landtag Sächsische Zeitung vom 13.12.2008

Von Von Gunnar Saft

Sächsisch betrachtet

ZUNÄCHST die gute Nachricht: Volker Schimpff, CDU-Landtagsabgeordneter aus Leipzig, bleibt sich treu. Doch während er früher gern erklärte, er habe kein Mitleid, wenn straffällige Ausländer in Ketten gelegt und ausgepeitscht werden und kritische Journalisten als „geistige KZ-Wächter“ bezeichnete, hat er in dieser Woche einen neuen Feind entdeckt – seine eigene CDU-Fraktion. Aus dem Anlass hat Herr Schimpff offenbar auch eifrig im Wörterbuch geblättert und sein ohnehin sehr anspruchsvolles Sprach-Repertoire deutlich erweitert. Als „Arschloch“ und „Dreckschwein“ titulierte er CDU-Abgeordnete, die ihn nur darum gebeten hatten, die mehrstündige Marathonsitzung zum sächsischen Landeshaushalt nicht durch zusätzliche Redebeiträge unnötig zu verlängern. Logisch, dass der darüber mächtig verärgerte Volksvertreter Schimpff gleich lautstark Klartext brüllen musste. Lediglich auf die Peitsche und die Ketten verzichtete er diesmal. Was für ein Glück für seine Fraktionskollegen.



DENN danach, so berichten Beteiligte des Geschehens, kehrte Herr Schimpff sofort wieder zu seinen Wurzeln und damit zum bereits bekannten Sprachwortschatz zurück. So attestierte er – immer noch wütend und aufgebracht – dem CDU-Fraktionschef Steffen Flath „ein Demokratieverständnis wie Adolf Hitler“. Ein Vergleich, der den NPD-Abgeordneten im Landtag sicher die Freudentränen in die Augen getrieben hat. Der Gesichtsausdruck von Flath ist dagegen nicht überliefert.



EIGENARTIG ist nun, dass die üble Geschichte für Herrn Schimpff offenbar keine Folgen hat. Immerhin, so ist zu hören, soll er sich sogar entschuldigt haben. Was also soll’s? Die angepöbelten CDU-Kollegen sollen nicht so zimperlich sein. Alles Weicheier, wenn jetzt einer von denen denkt, die ganze Sache wäre schlimm. Immerhin hätte der Volker den lieben Steffen ja auch mit Erich Honecker vergleichen oder gar als eine „Blockflöte“ bezeichnen können. Dann wäre er natürlich zu weit gegangen. So sei ihm aber noch mal Gnade gewährt.


 
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