Dresden. Sachsens Parlamentarier denken über eine Förderung der Popmusik im Freistaat nach. Bei einer öffentlichen Anhörung am Donnerstag in Dresden waren sich die geladenen Experten allerdings nicht einig, ob dafür ein öffentlich finanziertes „Pop- Büro“ vonnöten ist. Man brauche keine „staatlich bezahlten Büro- Rocker“, formulierte ein Konzertveranstalter.
Viele Musiker würden daher einem solchen Büro kritisch gegenüberstehen. Andere Fachleute befürworteten dagegen eine zentrale Anlaufstelle für Künstler und Veranstalter. Zudem brauche man in Sachsen einen Radiosender, der zielgerichtet Nachwuchsbands aus dem Freistaat vorstelle.
Die rechtsextreme NPD hatte für die Anhörung den umstrittenen - in der Szene aber als Idol gefeierten - Liedermacher Frank Rennicke nominiert, der sich unter anderem als „Freiheitssänger“ und „Praktiker an der musikalischen Alltagsfront“ bezeichnete.
In seinem Eingangsstatement formulierte er eine Art Verschwörungstheorie über den Rock’n’ Roll, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gezielt zur „politischen Umerziehung“ genutzt worden sei. Zugleich sah er aber in den am Hard Rock angelehnten Sound der Skinheads ein Beispiel für authentische Musik. Rennicke sorgte bei mehreren Abgeordneten für Kopfschütteln und Widerspruch.