Erstmals seit sieben Jahren mobilisiert die NPD in Dresden zum 1. Mai. Einwohner protestieren.
In Dresden steht ein weiterer Aufmarsch von Rechtsextremisten bevor. Erstmals seit 2003 veranstaltet die NPD am 1. Mai wieder eine Demonstration in der Landeshauptstadt. Sicherheitskreise rechnen mit rund 250 Teilnehmern. Die Rechtsextremisten planen bundesweit mehrere Maikundgebungen. Dresden dürften sie sich mit Blick auf Stadtrats- und Landtagswahlen ausgesucht haben.
Gegen die Demonstration formiert sich Widerstand. Einwohner der Stadt laden zusammen mit dem Wohltätigkeitsverein Dresdner Tafel zum „Demokratiefrühstück“. Als Protest gegen den Aufmarsch planen sie am 1. Mai zwischen 9 und 10 Uhr an der Goldenen Pforte des Rathauses eine Zusammenkunft. Sie soll ohne Redner stattfinden und allen offenstehen, die sich gegen Neonazis engagieren.
Zudem ist eine Demonstrationszug geplant, der ab 9 Uhr vom Albertplatz zum Schlossplatz führt, wo Gewerkschaften und demokratische Parteien ihre Maikundgebungen abhalten. Dresdner Sicherheitskreise rechnen mit rund 500 Gegendemonstranten.
Die NPD setzt mit ihrer Aktion offenbar die Strategie fort, um Protestwähler zu buhlen. Sie warnt in einem Aufruf vor „Finanzheuschrecken“ und fordert den Schutz der heimischen Wirtschaft. Sachsens Verfassungsschützer betonen jedoch in ihrem aktuellen Jahresbericht, „dass sich hinter der Maske einer ‚Kümmererpartei‘ eine eindeutig rechtsextremistische Organisation verbirgt“. Die NPD wolle „die demokratische Grundordnung und die darin verankerten Menschenrechte“ abschaffen.