Rechte Parolen

Der als große Demonstration angekündigte Marsch der NPD durch Görlitz nahm am Sonnabend zwar seinen Verlauf über sechs Kilometer, doch mit 30 Teilnehmern stand er knapp vor der Absage und musste auf dem Bürgersteig absolviert werden. „Wir sind wenig, aber laut“, gaben es die meist jungen Mitläufer über Lautsprecher zu, begleitet von Parolen, die die Regierung „zum Teufel“ wünschten und den Versuch unternahmen, sich mit den Demonstranten des 17. Juni 1953 auf eine Stufe zu stellen. Unterwegs wandten sich die meisten Bürger ab, schlossen demonstrativ Rolladen, stellten Autoradios lauter oder riefen „Nazis raus!“ Die Kundgebung auf dem Postplatz wurde von einem Pfeifkonzert begleitet. NPD-Stadtrat Andreas Storr: „Die Gleichgültigkeit der Görlitzer gilt es bis zu einer wahren Volksgemeinschaft noch zu überwinden.“

Sicherer Schutz

Insgesamt 250 Beamte der Landes- und Bundespolizei aus Sachsen und Hessen waren am Sonnabend aufgeboten, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Vorbeugend wurden Demonstranten auf verbotene Gegenstände kontrolliert und von einer auf der Salomonstraße lagernden Gruppe von 60 Leuten die Personalien festgestellt. „Überwiegend blieb alles friedlich“, schätzte Einsatzleiter Löwe ein. (SZ/rs)