Die NPD sieht die eigenen Wahlchancen durch das neue Linksbündnis aus PDS und WASG gefährdet und will es es deshalb unterwandern. Auf dem Parteitag des sächsischen Landesverbandes in Chemnitz sagte Parteichef Udo Voigt: "Wir haben von Anfang an Mitstreiter in die WASG geschickt." Genaue Zahlen der eingeschleusten Rechtsextremisten wollte er nicht nennen.
Artikel des MDR vom 26.06.2005
http://www.mdr.de/nachrichten/schwerpunkt/2020859.html NPD will Linkspartei zermürben - PDS: Keine Chance
Nach den Worten Voigts wurden Leute aus dem nationalen Lager und den so genannten freien Kameradschaften platziert. Sie sollten in Erfahrung bringen, was die Linkspartei plane, die gegründet worden sei, um den Einzug der NPD in den Bundestag zu verhindern. Die Unterwanderer haben offenbar auch den Auftrag, die WASG zu diskreditieren. Wie Voigt sagte, sollen sie dafür sorgen, dass die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit rechte Positionen übernimmt. Offenbar hofft er, dass die PDS die WASG drängt, sich von diesen nationalistischen Positionen zu distanzieren. Denn Voigt warnte vor einem Verlust von NPD-Stimmen, falls das Bündnis aus PDS und WASG verstärkt mit rechten Inhalten für sich werbe.
PDS-Wahlkampfchef Bodo Ramelow gibt Unterwanderungsversuchen auch nach dem Auftritt von Voigt keine Chance. Neonazis, Rechtsextremisten und Rassisten hätten weder in der PDS noch in der WASG einen Platz.
DVU-Vertreter auf sächsischer NPD-Liste
In Chemnitz stellte die sächsische NPD ihre Landesliste für den Fall einer vorgezogenen Bundestagswahl auf. Auf Platz eins wurde der Fraktionschef im Landtag, Holger Apfel, gewählt. Auf Rang zwei kam der Ex-Generalsekretär der Republikaner, Harald Neubauer. Er hatte 1990 in Leipzig die Gründung des ersten Republikaner-Verbandes in Ostdeutschland organisiert. Der inzwischen parteilose Neubauer wurde von der DVU aufgestellt. NPD und DVU haben vereinbart, dass die DVU 15 Kandidaten auf den NPD-Listen platzieren darf.
Die NPD will ihren Bundestagswahlkampf von Sachsen aus führen und hofft auf zwei Direktmandate im Freistaat.
Tagungsort bis kurz vor Beginn geheim
Aus Furcht vor Übergriffen hatten die Rechtsextremisten den Tagungsort bis kurz vor Beginn des Parteitages geheim gehalten. Journalisten erfuhren erst gegen 10 Uhr per Anruf vom Pressesprecher, dass das Treffen im Kulturhaus im Chemnitzer Stadtteil Grüna stattfindet. Trotzdem fanden sich rund 30 Gegendemonstranten ein.In der Woche vor der Bundestagswahl wurden in Dresden mehrere Tausend NiP-Broschüren verteilt. Sie waren noch vor der Wahl vergriffen und mussten nachgedruckt werden.
Knapp vor der Bundestagswahl erscheint diese Broschüre, die die politische Arbeit der NPD im Zuge ihrer parlamentarischen Präsenz analysiert. Da der Schwerpunkt auf dem gesellschaftlichen Schaden liegt, den die NPD anrichtet, wird unser Anliegen noch einige Zeit aktuell sein. Bis die NPD endlich aus dem Landtag herausgewählt wird!
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