Der Verein hat dem Verlag „Deutsche Stimme“ Logen angeboten – aus Versehen.
Von Thilo Alexe
Dresden/Riesa. Mit einem Schreiben an den Rechsextremisten-Verlag „Deutsche Stimme“ hat Fußball-Drittligist Dynamo Dresden kurzfristig für Wirbel gesorgt. In dem von Vereins-Geschäftsführer Stefan Bohne mitunterzeichneten Brief wird der in Riesa ansässige NPD-nahe Verlag auf Vip- und Logenplätze im neuen Stadion aufmerksam gemacht. „In diesem exklusiven Ambiente können Sie die einzigartige Atmosphäre des Stadions genießen und zugleich neue Geschäftskontakte knüpfen.“
Dynamo-Sprecher Peter Tauber bezeichnet das Schreiben als Versehen. Für die Werbe-Aktion des neuen Vermarkters Sportfive habe ein externer Dienstleister 18000 Adressen ausgewählt. Dabei sei die des Verlages offenbar durchgerutscht. Selbstverständlich werbe weder Dynamo noch der Vermarkter um Rechtsextreme als Vip-Gäste, fügte Tauber hinzu.
In einem weiteren Schreiben an die im Verfassungsschutzbericht erwähnte „Deutsche Stimme“ werde die Offerte zurückgenommen. „Dynamo ist unpolitisch. Dennoch gibt es ein klares Bekenntnis gegen Rechtsextremismus“, sagte Tauber.