Von Sebastian Beutler

Görlitz. Die NPD beschäftigt sich diese Woche mit ihrem Görlitzer Ortsvorsitzenden Stephan Latzel. Wie die rechtsextreme Partei am Freitag mitteilte, habe ihn NPD-Kreisvorsitzender Andreas Storr aufgefordert, sich schriftlich zu den Vorgängen zu äußern. Latzel habe seine Verurteilungen gegenüber der NPD bislang immer verschwiegen. Die Rechtsextremen hätten davon erst durch die Berichte der SZ in dieser Woche erfahren.

Obwohl Latzel rechtskräftig verurteilt, den letzten Ladendiebstahl vor dem Amtsgericht Görlitz gestanden, auf alle Rechtsmittel verzichtet und damit das Urteil in vollem Umfang akzeptiert hat, spricht die NPD lediglich von Vorwürfen gegen ihren Kreisrat. Das Amtsgericht Görlitz hatte Latzel wegen Diebstahls zu zwei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Er hatte zuvor gestanden, für 7,22Euro im September im Kaufland-Markt in Königshufen Schweineschnitzel, Hähnchenkeulen und Geflügelsauce gestohlen zu haben. Dabei wurde er erwischt und musste die Waren wieder zurückgeben. Die Strafe setzte das Gericht für zwei Jahre auf Bewährung aus. Außerdem muss der 31-jährige Görlitzer 150 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Das Urteil fiel für einen vergleichsweise geringen Diebstahl hoch aus, weil bei Latzel zum Zeitpunkt der Tat noch die Bewährung für eine Verurteilung des Amtsgerichtes Löbau von 2006 lief.