Für die DSU sitzt seit dem 1. Juni 2006 Jens Hasse im Görlitzer Stadtrat. Hasse ist 38 Jahre alt, selbstständiger Finanzwirt, und rückt für den ausgeschiedenen Hösl-Daum nach.
Hasse ist nicht der Typ Straßennazi wie Hösl, sondern kommt moderater im bürgerlichen Gewand daher. Inhaltlich jedoch stimmen die beiden schon eher überein.
Um Hasse und seinen bürgerlichen Hass geht es hier
Hasse distanziert sich von seinem allzu nazistischen Vorgänger Hösl-Daum und schlägt einen moderateren Weg ein, seinen bürgerlichen Hass auf Polen zu artikulieren. Mit deutschen Nazis in Polen Plakatieren zu gehen, käme für ihn nicht in Frage, sagte er vor wenigen Tagen der Sächsischen Zeitung.
Ein früherer Leserbrief Hasses vom 31.07.2004 in der Sächsischen Zeitung macht jedoch deutlich, dass er die von Hösl-Daum und anderen geklebten revisionistischen Naziplakate gut findet. "Der Inhalt sollte zum Nachdenken auf rufen." schrieb Hasse im Leserbrief. "Lediglich die Methode war falsch".
Im Hasse- Porträt der Sächsischen Zeitung Görlitz vom 2.11.2006 kann dieser sich auch weiterhin völlig unbewertet und ohne kritische Nachfragen darstellen. Immerhin fasst die Zeitung die Aussagen Hasses pointiert zusammen:
„Die Polen sollen ihre Suppe kochen und wir unsere“, wird er zitiert. Hasse findet noch andere blumige Ummalungen seines bürgerlichen Rassismus. "Ich habe nichts gegen die Polen, aber sie sollen nur mit ins Boot, wenn sie auch tatsächlich mitrudern“ heisst es in der Sächsischen Zeitung.
Wie sich dieser schlecht verborgene Rassismus nach Hasses Meinung konkret in der Politik niederschlagen solle, druckt die Sächsische Zeitung ebenso: "Für das dafür ausgegebene Geld hätten wir hier endlich ein Freibad bauen können." - Er meint das Geld, was für gemeinsame Projekte der grenzüberschreitenden Stadt Görlitz/Zgorzelec ausgegeben wurde. - Eigentlich ein Affront für alle, die sich so viel Mühe geben mit der Etablierung als gemeinsame Europa- und Kulturstadt. Doch Protest gegen Nazis bleibt hier wie vielerorts hauptsächlich der Antifa vorbehalten.
Nicht zuletzt ist Hasse erklärter Freund der "Schlesier". In seiner ureigenen Antrittserklärung heißt das: "Stärkung des schlesischen Heimatbewußtseins" und "Erhalt des geschichtlichen Erbes Schlesiens". Was für eine Art Geschichtsrevisionismus sich dahinter genau verbirgt, wird nicht in der Sächsischen Zeitung geklärt. Wohl eher kommt dieses Anliegen Hasses in seinen Bürgersprechstunden zum Tragen, wo er laut eigener Angaben nach jeder Stadtratssitzung "Ohr an der Masse" ist.
Zitierungen nach
Artikel "An der Neiße soll die Stadtpolitik zu Ende sein" in der Sächsischen Zeitung Görlitz vom 2. November 2006
Leserbrief von Hasse "Lediglich die Methode war falsch" in der Sächsischen Zeitung Görlitz vom 31.07.2004
Pressemitteilung "Neuer DSU-Stadtrat in Görlitz" der Görlitzer DSU vom 01.06.06
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